Mirjam Pressler gestorben

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Autor: S. Benedict-Rux
16. Januar 2019
Mirjam Pressler 6c

Mirjam Pressler auf der Leipziger Buchmesse 2015

Eine der erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen, Mirjam Pressler, ist tot. Medienberichten zufolge starb sie heute am 16.01.19 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren.
Geboren am 18. Juni 1940 in Darmstadt hatte Mirjam Pressler als uneheliche Tochter eine Jüdin keinen einfachen Start ins Leben. Stationen ihres Lebens waren die Kindheit in einer Pflegefamilie, ein Studium der Malerei in Frankfurt am Main und der Sprachen in München. Pressler lebte ein Jahr in einem Kibbuz in Israel, kehrte dann aber nach Deutschland zurück, heiratete und bekam drei Töchter. Ihr Debüt erschien 1980.

Vielfach ausgezeichnet

Mehr als 30 Kinder- und Jugendbücher hat Pressler geschrieben und wurde vielfach für ihre Werke und ihre Übersetzungen ausgezeichnet. Schon für ihr Erstlingswerk „Bitterschokolade“ erhielt sie den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis. Später folgten unter anderem mehrfach der Deutsche Jugendliteraturpreis (1994 den Sonderpreis Übersetzung, 1995 für „Wenn das Glück kommt muß man ihm einen Stuhl hinstellen“ und 2010 noch der Sonderpreis für das Gesamtwerk). Ihr Roman „Nathan und seine Kinder“ beispielsweise wurde mit dem „Corine-Internationaler Buchpreis“ bedacht.

Auch ihre Arbeit als Übersetzerin wurde sehr geschätzt. Sie übersetzte mehr als 300 Titel aus dem Hebräischen, dem Englischen, dem Niederländischen und dem Afrikaans ins Deutsche. Ihre Übersetzung von „Judas“ von Amoz OZ aus dem Hebräischen erhielt sowohl den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzungen, als auch den „Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt“.
Noch vor wenigen Wochen, kurz vor Weihnachten 2018 hat sie das Große Bundesverdienstkreuz als Anerkennung für ihren Einsatz für die Völkerverständigung und die Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht erhalten.

Der letzte Roman von Mirjam Pressler mit dem Titel „Dunkles Gold“ soll voraussichtlich im März 2019 posthum erscheinen.

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